Das Wahrzeichen der Stadt Aachen | Aachener Dom
Mitten in der Altstadt steht das Wahrzeichen der Stadt: der Aachener Dom, ein wahres architektonisches und künstlerisches Prunkstück. Der imposante Sakralbau wurde als erstes deutsches Bauwerk in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen.
Ende des 8.Jahrhunderts gab Karl der Große den Auftrag eine Palastkapelle zu erbauen. Als architektonisches Vorbild fungierten die Bauten des alten Rom.
Es entstand ein Wunder der karolingischen Baukunst in Form eines Oktogons mit einer imposanten Kuppel, Säulen aus Marmor, leuchtenden Glasfenstern, großen Bronzetüren und Mosaiken. Das Achteck symbolisierte die besondere Lage zwischen Himmel und Erde. Ein mystischer Ort, bei dem nach einer Legende auch der Teufel seine Finger im Spiel hatte. Einer davon steckt angeblich noch heute im goldenen Löwenkopftürknauf im Eingangsportal.
1200 Jahre lang wurde am Aachener Dom gebaut. Die ursprüngliche achteckige Kapelle wurde durch mehrere Teilbauten vom Frühmittelalter bis zur Neuzeit ergänzt. Die Anbauten umfassen die gotische Chorhalle, den Kapellenkranz, die Kreuzgänge und viele Kapellen. Es entstand ein wunderbarer Mix aus antiken, byzantinischen und germanisch-fränkischen Elementen. Dies war auch ein Ausdruck einer neuen geistesgeschichtlichen Entwicklung, auf der die Idee Europas basiert. Das lässt sich auch an den Kunstschätzen erkennen, wie dem Marienschrein, dem Karlsschrein, dem Barbarossaleuchter und dem Karlsthron.
Der Aachener Dom ist Krönungsort vieler deutscher Könige. Von Otto I. im Jahr 936 bis zu Ferdinand I. 1531. Die Salbung und Krönung fanden am Hauptaltar statt, die spätere Thronsetzung dann auf dem Thron Karls des Großen, der bis heute besichtigt werden kann. Erst nach Besteigung des Karlsthrons, durfte in Rom vom Papst die Kaiserkrone empfangen werden. So gelangte der Aachener Dom in den Fokus Europas, denn die hier Gekrönten stammten auch aus Böhmen, Burgund, England, den Niederlanden, Österreich, Spanien und Ungarn.
Der Aachener Dom ist auch eine bedeutene Wallfahrtskirche. Während der Aachenfahrt werden im Dom und dem angrenzenden Katschhof die vier großen Heiligtümer aus dem staufischen Marienschrein gezeigt. Schon zu Lebzeiten Karls des Großen kamen viele Pilger, um die textilen Reliquien des Marienkleids, der Windel Jesu, des Lendentuchs Christi und des Enthauptungstuchs Johannes des Täufers zu sehen. Der reiche Domschatz zieht auch heute noch Hunderttausende Gläubige nach Aachen. Es können sakrale Kulturschätze aus spätantiker, karolingischer, ottonischer und staufischer Zeit besichtigt werden. Als Kunstwerke, archäologische und historische Dokumente sind sie von unschätzbarem Wert.