Die Fuggerei | Als ob die Zeit stehen geblieben wäre
Augsburgs lädt dazu ein, sich auf die Spuren eines der reichsten Männer der Weltgeschichte zu begeben, Jakob Fugger. Dank seines unternehmerischen Geschicks als Bankier und Kaufmann, stieg Augsburg ab dem Mittelalter zu einer der mächtigsten und strahlendsten Städte Europas auf. Bis heute ist der Glanz dieser Zeit an vielen Plätzen und Ecken der historischen Altstadt deutlich zu spüren!
Einzigartig in der Welt
Weniger herrschaftlich, dennoch weltberühmt und Höhepunkt jeder Augsburg-Reise ist die Fuggerei, eine kleine Stadt innerhalb der Stadt, mit eigener Kirche, Stadtmauer und drei Stadttoren. Als Wohnviertel für die Ärmsten gebaut, gilt sie als weltweit erste Sozialsiedlung. Vermutlich aus der Portokasse dürften die Gebrüder Fugger die - aus 67 Häusern und 142 Wohnungen bestehende - Siedlung bezahlt haben. Denn die Ausgaben schlugen mit nur 25.000 Golddukaten zu Buche, wohingegen das gesamte Fugger-Vermögen seinerzeit unglaubliche 5-6 Millionen Golddukaten betragen haben soll. Geschichtsschreiber munkeln, dass einzelne Schmuckstücke von Jakob Fuggers Ehefrau Sibylla weitaus kostspieliger als das gesamte neue Stadtviertel gewesen seien.
Die Fuggerei feiert 2021 ihr 500-jähriges Bestehen, ein Jubiläum, dem Augsburg mit großer Freude entgegensieht!
Der bis heute berühmteste Fuggerei-Bewohner ist Franz Mozart. Der Urgroßvater des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart war als Mauermeister bei der Fuggerei-Stiftung angestellt. Damals wie heute werden die Wohnungen des Viertels ausschließlich an bedürftige katholische Bürger der Stadt Augsburg vergeben. Die Jahreskaltmiete beträgt lediglich 0,88 €. Zusätzlich zur Miete sollen die Bewohner den Stiftern und ihren Nachkommen allerdings täglich drei Gebete widmen.
Als ob die Zeit stehen geblieben wäre
Während Ihres Spaziergangs durch die bald seit 500 Jahren bestehende Fuggerei werden Sie die besondere, idyllische Atmosphäre des Viertels spüren. Es mutet fast so an, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Ein Blick hinter die Häuserfassaden erhalten Sie bei der Besichtigung einer exemplarischen Schauwohnung. Absolut empfehlenswert ist aber auch der Besuch des Fuggerei-Museums. Es gewährt spannende Einblicke in die Geschichte der Fuggerei und erzählt vom Alltag der Menschen in dieser historischen Siedlung. Etwas ungewöhnlich, jedoch nicht weniger sehenswert ist der Weltkriegsbunker auf dem Areal der Fuggerei. Ihn ihm suchten die Bewohner während der Bombennächte des Zweiten Weltkriegs Zuflucht. Die exzellent aufbereitete Ausstellung mit Fotos, Zeitzeugenberichten, Filmen und Audiodokumenten bringt Ihnen das Schicksal des Viertels und seiner Bewohner während der Zeit des Nationalsozialismus, der verheerenden Luftangriffe im Jahr 1944 und in den Jahren des Wiederaufbaus unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg in authentischem Ambiente nahe.
Am Ende des kurzweiligen Rundgangs durch die Fuggerei, lädt Sie das Fuggerei-Lädle in der Ochsengasse 46 zu einem exquisiten Stück Fuggertorte oder einer der vielen anderen süßen, mit dem Familienwappen der Fugger verzierten Verlockungen ein! Hier empfiehlt es sich neue Kraft für die weitere Erkundung Augsburgs zu tanken!
Öffnungszeiten
April bis September täglich 9 bis 20 Uhr
Oktober bis März täglich 9 bis 18 Uhr
Heiligabend geschlossen
Eintrittspreise
(inkl. Museum, Bunker und Schauwohnung)
Erwachsene 8 €
Ermäßigte (Rentner, Behinderte, Gruppen ab 10 Pers. und Studenten) 7 €
Kinder bis 7 Jahre frei
Kinder (8 bis 17 Jahre) 4 €
Unser Tipp:
Sollten Sie nach dem Besuch der Fuggerei Lust bekommen haben, noch mehr über die Zeit und das Wirken der Fugger zu erfahren, dann möchten wir Ihnen einen Abstecher zu den Wohn- und Handelshäusern von Jakob Fugger (Fuggerhäuser) sowie einen Besuch in das interaktive Fugger und Welser Erlebnismuseum ans Herz legen!
