Berlin | Fahrradtour mit Urban Bike Tours
Kieztour im Prenzlauer Berg
An einem eisig kalten Tag im März treffen wir uns in der Kastanienallee in Berlin- Prenzlauer Berg. Heinz empfängt uns mit einem warmen Lächeln und bietet uns Getränke an. Nach einer kurzen Einführung zur Entstehung seines Ladens dürfen wir uns eines der verschiedenen Fahrradmodelle aussuchen. Bei Urban Bike Tours kommt jeder auf seine Kosten: Es gibt entspannte Citybikes, sportliche Mountain- oder Trekkingbikes, E-Bikes und –ein echter Hingucker- die Holzfahrräder von cocomat.bike.
Vielfältiges Tour- Angebot
Heinz bietet geführte Radtouren zu den schönsten Kiezen in Berlin in kleinen Gruppen an. Die Touren sind dabei so einzigartig wie Heinz selbst. Der Wahlberliner mit südlichem Dialekt fährt bei unserer Tour mit goldenem Helm voran... Natürlich gilt safety first – für Fahrradhelme ist bei Urban Bike Tours gesorgt!
Für uns hat Heinz eine Kieztour durch Prenzlauer Berg geplant, aber auch in anderen Kiezen kennen die Guides die schönsten Ecken und zeigen den Teilnehmern die besten Insidertipps. Wer Berlin von einer etwas anderen Seite kennenlernen möchte, ist hier genau richtig. Auch klassische Touren mit den typischen Berliner Sehenswürdigkeiten sind im Repertoire, sowie ein Fahrradverleih, für alle, die die Stadt auf eigene Faust erkunden möchten.
Street-Art
Wir fahren los Richtung Eberswalder Straße. Es dauert nicht lange, bis wir vor einem Gebäude stehenbleiben und Heinz uns auf sogenannte Paste-up-Sticker hinweist. Paste-up-Sticker sind eine Variante von Street Art, bei der die Künstler binnen Sekunden ihre Werke an die Wand bringen können, da es sich um einfache aber sehr gut haftende Sticker handelt. In Berlin wird uns besonders häufig „Little Lucy“ begegnen, erzählt uns Heinz, ein kleines Mädchen mit einer Bobfrisur und einem verschmitzten Lächeln.
Der Kiez nach dem Mauerfall
Weiter in Richtung Oderbergerstraße reflektiert Heinz über die Zeit nach dem Mauerfall: „Alles war frei! Es gab überall besetzte Häuser.“ Besonders in Prenzlauer Berg und Mitte hatte sich so schnell eine lebendige Clubkultur entwickelt. Die Teilnehmer hören gebannt zu und teilen eigene Erinnerungen an die Zeit nach dem Mauerfall. In der Oderbergerstraße weist uns Heinz auf die schöne Mischung aus Alt und Neu hin und erzählt, wie sich Berlin im allgemeinen und Prenzlauer Berg im speziellen verändert hat. Nach dem Mauerfall wurden alle Grundstücke „verramscht, dann saniert und zum siebenfachen Preis weiterverkauft“. In Prenzlauer Berg gibt es mittlerweile keine Clubs mehr. „Pregnant Hill“ wurde aufgrund des starken Babybooms zum leicht spöttischen Spitznamen des Stadtteils - Prenzlauer Berg wurde vom Künstler- und Szeneviertel zur Familienhochburg.
Die Teilung der Stadt
Unser nächster Halt ist am ehemaligen Mauerdurchgang Bernauer Straße und Heinz teilt weitere Erinnerungen an die Teilung der Stadt mit uns. Wir halten einen Moment inne, bevor es uns aufgrund der Kälte weiterzieht, vorbei an der Kulturbrauerei zum Käthe Kollwitz Platz. Dort findet wöchentlich ein kleiner Markt statt, bei dem man sich mit Leckereien versorgen kann. Auch über Käthe Kollwitz, die wohl bekannteste Künstlerin des Expressionismus, hat Heinz etwas zu sagen. Am Ende unserer Tour kommen wir noch am Wasserturm vorbei. Ein imposantes Gebäude mit einer tollen Aussicht.
Insgesamt hat uns die Tour mit Heinz sehr viel Spaß gemacht. Selbst als Berliner haben wir viele neue Ecken entdeckt und einiges über Prenzlauer Berg gelernt. Eine Kieztour mit Urban Bike Tours können wir nur empfehlen!