Alte Brücke und Philosophenweg
Nachdem Sie nun schon eine ganze Weile durch enge und verwinkelte Gassen flanieren und sich dabei dieses und jenes interessante anschauen, wird es nun Zeit für einen kleinen oder auch größeren Spaziergang in bezaubernder Natur außerhalb der historischen Altstadt – nichts ist leichter als das! Hierzu bietet sich ein ungefähr 4 km langer Rundweg an, der Sie über den Neckar zum etwas höher gelegenen Philosophenweg und wieder zurück in die Altstadt führt. Über die Steingasse gelangen Sie zunächst in wenigen Schritten von der Heiliggeistkirche am Marktplatz zum direkt am Neckar gelegenen Brückentor, das bereits im Mittelalter erbaut und später barockisiert wurde. Bis 1878 musste hier ein Brückenzoll entrichtet werden und im Torbogen liegt sogar eine kleine Wohnung, die früher vom Brückenwächter bewohnt wurde. Bevor Sie jedoch durch das Tor die dahinter liegende Alte Brücke betreten, versäumen Sie es nicht, dem Brückenaffen links neben dem Tor einen kurzen Besuch abzustatten. Die Geschichte des Brückenaffen geht bis 15. Jahrhundert zurück. Bereits seit dieser Zeit existierte an der Brücke eine Steinfigur, die einen Affen mit einem Spiegel in der Hand zeigte. Der Affe war als Spottfigur gedacht, sein Spiegel sollte zur Selbstreflexion anregen. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde der Affe an der Brücke zerstört und erst 1979 durch den heutigen Brückenaffen aus Bronze ersetzt. Im Umgang mit dem Affen gibt es einige Kleinigkeiten zu beachten: falls Sie nach Heidelberg zurückkommen möchten, streichen Sie unbedingt über die beiden ausgestreckten Finger seiner rechten Hand. Über den Spiegel des Affen zu streichen, bringt angeblich Wohlstand und das Anfassen der Mäuse neben dem Affen soll einen zahlreichen Kindersegen bewirken. Auf der Alten Brücke, im 18. Jahrhundert aus Neckartäler Sandstein erbaut, überqueren Sie den Neckar. Sie wurde 1788 als erste Steinbrücke an dieser Stelle errichtet, nachdem die zahlreichen Vorgängerbrücken, allesamt aus Holz erbaut, durch Hochwasser oder Eisgang zerstört wurden. Die beiden Statuen auf der Alten Brücke stellen Kurfürst Karl Theodor und die römische Göttin Minerva dar. Am nördlichen Ufer des Flusses angekommen führt Sie der Schlangenweg, ein ehemaliger Weinbergspfad, direkt von der Alten Brücke bergauf zum Philosophenweg. Den kurzen aber steilen Anstieg kann man durch Pausen an gemauerten Sitzbänken zwecks Erholung unterbrechen. Oben im Philosophenweg angekommen, erleben Sie den wunderbaren Blick auf die Alte Brücke und über den Neckar hinweg auf das über der Altstadt gelegene Heidelberger Schloss. 90 Höhenmeter über dem Neckar finden Sie sich in einer überraschend südländischen Vegetation wieder, da der Philosophenweg als Klima-Insel zu einem der wärmsten Orte in Deutschland zählt. Im weiteren Verlauf Ihres Spaziergangs in dieser herrlichen Naturkulisse erreichen Sie in westlicher Richtung das Philosophengärtchen von wo aus Sie eine weitere traumhafte Aussicht über den Neckar auf die Heidelberger Altstadt, den Königstuhl, das Schloss, aber auch in die Rheinebene haben. Im Philosophengärtchen finden Sie auch eine Büste zu Ehren des deutschen Romantikers Eichendorff, der einige Monate in Heidelberg studiert hat. Bald nach dem Philosophengärtchen führt Sie der Philosophenweg hinunter zum Heidelberger Stadtteil Neuenheim, wo Sie über die Bergstraße und die Uferstraße rasch zu den Neckarwiesen am Neckarufer gelangen. Die Theodor-Heuss-Brücke bringt Sie wieder zum südlichen Neckarufer und bereits nach wenigen Schritten sind Sie wieder auf der Hauptstraße, die auch Hauptstraße heißt und direkt zum Heidelberger Marktplatz führt.
- Rundgang 24 h geöffnet
- Natürlich können Sie diesen Rundgang auch in der entgegengesetzten Richtung zu der hier beschriebenen machen.